Sonntag, 30. Oktober 2011

Die 0-8-15 Bank

Mein Online-Banking Konto wurde gehackt. Ich muss sagen, nicht „richtig“ gehackt, es wurde kein Geld abgebucht, aber ich war auf einer Fishingseite gelandet.

Wie ich darauf komme? Nachdem ich mich am PC meines Freundes einloggte, erschien ein Feld „Bitte geben Sie ihre Tans von 1 bis 100 ein, wegen Verbesserung der Sicherheit usw. Ich war etwas irritiert, was mich aber eigentlich stutzig machte, war das man dieses Feld nicht wegklicken oder sich ausloggen konnte. Ich schloss den Tab und löschte den Verlauf. 

Ich erzählte es natürlich meinem Freund und er, als gelernter Banker, wusste: „Du wurdest gehackt und ich hab einen Virus auf meinem Rechner und muss diesen neu installieren.“

Er riet mir auch so schnell wie möglich zur Bank zugehen, um meinen Onlinevertrag sperren zu lassen.  Beruhigte mich aber auch, selbst wenn die Kriminellen mein Passwort haben, können die nix machen, weil sie ja keine Tans haben.

Ich ging also zur Sparkasse. Grell geschminkte Damen, mit Tonnen an Haarspray in den Haaren, künstlichen Gel-Fingernägeln, schön verziert, mit Pink/Glitzer/schwarzen Punkten, sitzen am Schalter.

„Guten Tag, mein Online Konto wurde gehackt und ich würde es gerne sperren lassen und Sie wissen dann sicherlich, was weiter zu tun ist.“
Frau A: „Ihr Konto wurde gehackt?“
„Ja“
Frau A: „Woher wissen Sie das?“
Wie oben, beschrieb ich, was geschehen war.

Frau A: „Ja dann sollten wir das mal sperren, hmm wie geht das denn jetzt?“…die Dame geht zu Kollegin „Das Onlinekonto der Kundin wurde gehackt und soll jetzt gesperrt werden.“

Die zweite Sparkassen-Dame kommt zu mir. Frau B: „Ihr Konto wurde gehackt, woher wissen Sie das?“

Ich war kurz davor zu schreien, blieb aber ruhig und erzählte alles nochmal.
Frau B: „Sie sollten erst ihren Computer durchsuchen und wenn da ein Virus ist, diesen bereinigen.“

„Ja das mache ich auch, können wir jetzt das Konto sperren lassen?“

Die erste Dame etwas überfordert, wusste nicht wie das geht, musste erst die interne Servicehotline anrufen und sich den Vorgang erklären lassen. „Ich habe hier eine Kundin, ihr Onlinekonto wurde gehackt…woher sie das weiß????“

Irgendwann war mein Konto gesperrt. Ich fragt noch vorsichtig nach „Und was jetzt?“
Die Damen hatten natürlich keine Ahnung und um mich loszuwerden, damit ich ihnen keine Fragen mehr Stelle, zu einem Thema, von dem sie eh keine Ahnung haben, legten sie mir nahe, doch erstmal meinen PC vom Virus zu bereinigen und dann sehen wir weiter.

Nach ein paar Tagen ließ ich mir einen Termin bei meiner persönlichen Sparkassenberaterin, Frau N., geben. 

Bei Frau N. angekommen „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“
„Mein Onlinekonto wurde gehackt.“

Frau N: „Ihr Onlinekonto wurde gehackt? Woher wissen Sie das, wer hat Ihnen das gesagt?“

Ich kurz vor der Verzweiflung, aber nach außen hin blieb ich ruhig, erklärte nochmal, was geschehen war und betonte, dass mein Freund Banker ist und der wird es wohl wissen, wenn man schon an meiner Urteilskraft zweifelt.

Frau N: „Sie sollten erstmal ihren PC von dem Virus bereinigen, bevor wir etwas unternehmen.“
Na super, wieder eine inkompetente Beraterin, die keine Ahnung hat und mich loswerden will.

Frau N: „Bei mir im System steht auch gar nicht, dass etwas bei ihrem Konto passiert ist, auch gar keine Notiz von der Kollegin, die das Konto gesperrt hat, komisch.“
„Vermutlich wusste die Kollegin nicht, wie man eine Notiz schreibt“,  aber ich behielt den Gedanken lieber für mich.

Frau N. wusste nicht, wie man die Sperre rückgängig macht und rief erstmal bei der internen Servicehotline an. Gleichzeitig wunderte sie sich, dass ich überhaupt noch mit diesen Tanlisten  meine Überweisungen tätigen kann „Das wurde doch abgeschafft.“ 
Das hatten mir auch die Damen erklärt, als ich das erste mal da war. 

„Ich habe aber keine Post bekommen und meine Tanlisten funktionieren. Aber sie können mir ja jetzt mal erklären, wie dieses SMS-Banking funktioniert. Wie fordere ich die Tan per SMS an und kostet mich das was?“

Frau N: „Hmmm, das weiß ich jetzt nicht, wir können mal hier auf der Internetseite gucken, da müsste es stehen, ne da steht es nicht, hmm aber sie könne ja mal zu Hause im Internet gucken. Es gibt halt noch den Tan Generator, den Sie sich für 10 Euro kaufen können bla bla bla.“

ICH WILL KEINEN TAN GENERATOR! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

Um die Diskussion abzukürzen: Mein Konto wurde entsperrt. Das SMS Banking kann man sich selber einstellen, wenn man sich einloggt, das hat Frau N. versucht für mich zu machen, aber sie war sich dann doch nicht sicher, ob es geklappt hat. Ansonsten soll ich nochmal anrufen…

Seit diesem Ereignis macht sich bei mir die Befürchtung breit, dass die ganzen Mitarbeiter der Sparkasse bei Meetings, doch nur rumsitzen und mit Fähnchen wedeln.

Ich hatte noch so viele Fragen, aber wie Frau N. schon meinte „Ihr Freund ist Banker, der kann Ihnen bestimmt weiterhelfen.“

Freitag, 28. Oktober 2011

Wer hat denn das Licht ausgemacht?

Es hat schon seine Vorteile, als freie Journalistin tätig zu sein. Wenn man sagt, dass man von der Presse ist, werden die Leute super freundlich und zuvorkommend. Man kommt überall umsonst rein, auch zu ausverkauften Veranstaltungen, kriegt zu Essen und Trinken.

So fand ich mich letztens in der unsicht-Bar in Köln.

Das Konzept: Man sitzt in absoluter Dunkelheit, man sieht nichts. Es macht keinen Unterschied, ob die Augen geöffnet oder geschlossen sind. Bedient wird man von blinden oder sehbehinderten Kellnern. Es gibt ein drei-Gänge-Menü, man weiß aber nicht so genau, was es gibt. Man kann halt angeben, ob man Vegetarier, Veganer etc. ist.

In dem Restaurant fand eine besondere Veranstaltung statt. Prominente Gäste waren geladen waren, so dass es eine Diskussionsrunde und Musikeinlagen gab. Durch die Vorspeise sollte man erraten, wer die prominenten Gäste sind…haha, u.a. war ein Minidöner auf dem Teller? Wer denn jetzt Kaya Janar, Cem Özdemir, Bülent Ceylan oder doch Fatih Cevikkolluh? Und wie sollte ich wissen, dass der Fisch ein Steinbutt ist? Und dass man durch den Steinbutt auf Purple Schulz schließen könne. Ich kannte bis zu dem Abend Purple Schulz gar nicht.

So zog sich der Abend. Fünf Stunden lang.

Ich wollte schon nach zwei Stunden nach Hause. Um mich herum, nur Pärchen oder zumindest größere Gruppen und ich ganz alleine im Dunklen.

Hinzukommt, da man ja nix sieht, befindet man sich unfreiwillig in Körperkontakt mit wildfremden Menschen, für mich, die absolute Qual. Ich fand es so unangenehm, wenn man seinen Sitznachbarn zufällig berührte. Schrecklich! Irgendwann rempelte mich ein Gast an „Entschuldigung, wie komm ich hier raus?“ „Sorry keine Ahnung, ich seh nix…frag deinen Kellner.“ Wir wurden auch vorgewarnt nicht alleine loszugehen, aber nun gut.

Man unterhielt sich ja auch mit Allen und irgendwie duzte man sich automatisch. Ist auch nicht mein Fall. Ich mag höfliche Distanz. Aber so im Dunklen, bleibt einem nix anderes übrig.

Ich muss aber sagen, dass mir mein Sitznachbarn Britta und Marco sehr sympathisch waren. Besonders Marco fühlte sich ähnlich unwohl, wie ich, und aß die meisten Sachen nicht „Neee, das ess ich nicht, oh Gott, nein!“ Speziell diese Aussage bezog sich auf etwas glibbriges, was keiner einordnen konnte.

Ich fand es halt etwas schwierig im Dunklen zu essen. Irgendwie musste man das meiste doch mit den Fingern essen und beim Eis war es eine einzige Sauerei.

Das Konzept des Restaurants ist trotzdem sehr interessant, aber man geht da nicht hin, weil man Hunger hat und essen will. Das Essen ist vielmehr ein Event. Vielleicht hätte ich es als angenehmer empfunden, wenn es nicht so lange gedauert hätte.

Trotzdem war es ein interessanter Abend und an die Kellner ein großes Kompliment.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Ich verstehe es nicht.



Ich will ja gar nicht moralisch anklagend rüberkommen, zu viel bewerten, den Zeigefinger hochhalten, aber manche Dinge machen mich stutzig. Und so sehr ich versuche, weltoffen und tolerant zu sein, ich kapier’s nicht.

Mein Freund fuhr letztens nach Hause nach Köln. Freitagabend. Das Bonner Partyvolk auf dem Weg nach Köln. Da kriegt man oft interessante Diskussionen mit.

Gegenüber von ihm saßen zwei Mädels, Abiturientinnen. Eine erzählte „Ich kriege von meinen Eltern zum Abitur 2500 Euro, weil ich es geschafft habe noch nie besoffen nach Hause zu kommen. Wenn ich es bis zum Abi durchhalte, kriege ich nochmal 3000€ drauf.“ Die Freundin war total beeindruckt, weil sie keine Ahnung hat, wie ihre Freundin dies schafft, nicht zu trinken bzw. weiß wann sie aufhören muss.

Dann fingen die Mädels an sich eher über praktische Dinge des Lebens zu unterhalten, wie „wenn ich weggehe, ziehe ich keine Höschen an, weil das beim Sex so unpraktisch ist. Ohne ist es viel einfacher mal eben, sich irgendwo in der Ecke nehmen zu lassen.“

Naja, die Mädels gehen halt offen mit ihrer Sexualität um und so lange sie Kondome benutzen ist das ja auch ok.
Leider benutzen die Menschen heutzutage immer weniger Kondome. Zumindest wenn ich nach dem urteile, was ich aus verschiedenen Diskussionen und Unterhaltungen mitkriege „Kondome, neeee da fühlt man nicht so gut. Bis das Kondom drauf ist, ist die ganze Lust weg. Ich gehe ja mit niemandem ins Bett der Aids hat.“ Steht ja zum Glück jedem auf der Stirn geschrieben. Und Aids ist ja auch die einzige Krankheit, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird…

Nach dieser Geschichte, muss ich mich ja auch nicht mehr fragen, warum die Mädels im tiefsten Winter, Minustemperaturen, Schnee, in Miniröcken, Sandalen und wenn überhaupt nur in ‘nem knappen Jäckchen rumlaufen. Hat vermutlich praktische Gründe.

Werden die nie krank? Liegen die danach, nicht erstmal mit einer Lungenentzündung zwei Wochen im Bett? Sehen die Eltern nicht, wie die das Haus verlassen?


Ich verstehe es nicht.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Man googelt

Heutzutage wird ja erstmal alles gegoogelt. Du bist krank? Ok, erstmal potentiell tödlich verlaufende Krankheiten suchen und dann zum Arzt gehen. 
Dein Haustier hat sich verletzt, erstmal nachgucken, ob es sich lohnt deswegen zum Arzt zu gehen. 
Oder man googelt nachher, ob der Arzt auch alles richtig gemacht hat.

Ich bin aktuell in so einem Dilemma. Mein Kater hat sich verletzt und ich schätze die behandelnde Ärztin, als nicht so kompetent ein. Er hat sich sein Nagelbett auf-/eingerissen.
Alles wird unter der Prämisse gemacht "Nein, das will ich dem jetzt nicht antun, wir versuchen das erstmal anders." Das "Andere" funktioniert natürlich nicht (gekratzt, gebissen, Verband abgemacht) , deswegen kommen jetzt die Optionen dran, für die ich von Anfang an war: Betäuben, Nähen, Halskrause (BNH). 
BNH wurde erstmals verworfen, weil das ja angeblich zu viel Stress für die Katze ist. Ihn aber ohne Betäubung, an einer offenen Wunde zu tackern, ist aber kein Stress??? Oder verstehe ich da was falsch?
Aktuell belaufen sich die Kosten auf 93€ und es kommen ja jetzt noch mehr hinzu. 
Natürlich kann es auch eine Methode der Ärztin sein, uns so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen?

Aber ich weiche vom Thema ab. Ich war ja beim Googeln.
Natürlich hab ich mich gegoogelt. Und als zweites erscheint: 
"MJ hält zu Serbien: Wir gewinnen 1:0."
Hintgerund: WM 2010. Ein Lokale Zeitung fragte an, ob man ein Interview mit mir führen könne. Da ich Serbin bin und Deutschland gegen Serbien spielte, wollten die immer jemanden aus dem jeweiligen Gegnerland interviewen.
"Nun gut", dachte ich mir "zeige ich mich mal von meiner superintegrierten Seite."
Um es etwas kurz zu fassen, dass was die Reporterin hören wollte, konnte ich ihr nicht bieten: Dass ich in einem Dilemma bin und nicht weiß für wen ich sein soll, Deutschland oder Serbien? Aber doch eher Deutschland und das die Deutsche Nationalmannschaft die beste ist. Schließlich bin ich ja hier geboren und identifiziere mich deswegen mit dem Deutschen Fußball usw.
Als ich dann noch auf Sieg Serbien tippte, wars vorbei.
Der Artikel: Ich als Serbin, bin nur für Serbien....Obwohl in Deutschand geboren, wird sie definitiv nicht die Deutsche Nationalmannschaft anfeuern bla bla bla.

Serbien hat in der Tat das Spiel mit 1:0 gewonnen. 
Fazit: Von den Deutschen Fans wurden wir als "Scheiß-Serben" und "Scheiß-Kriegsverbrecher" beschimpft, Mittelfinger gezeigt usw. Eine bekannte wurde sogar bespuckt.
Die Serben sahen in dem Sieg die Rache für den zweiten Weltkrieg, den Jugoslavienkrieg, Kosovokrieg und überhaupt alles Schlechte.
Tolles Sommermärchen! Friedliches Fest, ein entspanntes Zussammensein und feiern.

Ich bin inzwischen für niemanden mehr! Dieses ganze "Fan-sein" ist mir zu politisch und vor allem nationalistisch unterwandert!





Freitag, 7. Oktober 2011

Gutes Facebook, böses Facebook?

Ein Tag wie jeder andere. Ich sitze im Büro, wo ich dieses Wochenende eine Art Praktikum absolvierte.

Wie das halt so ist, wollte ich mal kurz bei Facebook vorbeischauen. Name und Passwort eingegeben, so wie immer, ENTER und dann steht da so eine komische Meldung. Irgendwas von wegen Identität prüfen, ich gehe auf weiter. Auf einmal werden mir Fotos von meinen Freunden angezeigt. Ich soll meine Freunde markieren, damit Facebook weiß, dass ich die richtige Person bin (d.h. dass ich weiß wer auf dem Foto zu sehen ist) und mein Profil nicht gehackt wurde.

Panik macht sich breit. Mein Profil? GEHACKT? Ach du Scheiße!

Natürlich wollte ich niemanden markieren, weil ich das wieder für so eine Datenspeicher-Markier-Aktion von Facebook hielt und prompt wurde mein Konto gesperrt. Ich wurde noch darüber informiert, dass irgendjemand aus Berlin sich bei mir eingeloggt hatte. Facebook fand das sehr ungewöhnlich, weil ich ja in Köln sitze.

Ich wurde noch gefragt, ob das möglich sei. Ich klickte natürlich auf ‚nein‘ und so war das Chaos komplett. Neues Passwort eingeben, einloggen, wieder diese komischen Fragen, überspringen, Konto gesperrt, nein es loggt sich niemand aus Berlin ein. 

Neues Passwort eingeben, einloggen, komische Fragen und so ging das eine Zeit lang. Ich wurde noch darauf aufmerksam gemacht, mein Email-Account-Passwort zu ändern. Da ich die Email bei Facebook angegeben habe, könnte dieser jetzt auch gehackt werden.

Panisch schrieb ich meinem Freund SMSen „Ich versteh das grad nicht, mach du mal und schick mir dann das neue Passwort“. Nach einiger Zeit klappte es dann und ich konnte mich wieder einloggen.

Was war geschehen?

Die Server meines Arbeitgebers sind in Berlin und Facebook fand das sehr ungewöhnlich und sperrte zur Sicherheit mal mein Konto. Ich wurde also gar nicht gehackt.

Warum die mir nicht einfach eine Mail schicken, wo man auf einen Link klickt, um sein Passwort zurückzusetzen weiß ich nicht. Die Methode, dass ich meine Freunde auf irgendwelchen Fotos markiere finde ich schon sehr merkwürdig. Vermutlich ist das wieder eine von diesen Daten-Speicher-Aktionen von Facebook.

Das ganze Chaos hätte ich mir natürlich erspart, wenn ich gewusst hätte, dass eben diese Server in Berlin stehen und niemand außer mir auf mein Konto zugreift. Ich hätte einfach bei der Frage „Wissen Sie wer sich aus Berlin einloggen könnte“ auf ‚Ja‘ klicken sollen und alles wäre so gewesen wie immer.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Was bin ich?

Mein Beitrag zur Integration ist vermutlich nicht so groß wie der von Mezut Özil. Schließlich spielt er für die Nationalmannschaft und hat ein Bundesverdienstkreuz bekommen. Ich habe nicht mal die deutsche Staatsbürgerschaft (warum, dazu kommen wir noch). Dafür spreche ich besser Deutsch als Özil. Behaupte ich jetzt einfach mal. Und meine Muttersprache spreche ich auch. Özil, hab ich gehört, spricht seine eher schlecht.


Im Frühstücksfernsehen, sah ich heute einen Beitrag, in welchem der Türkische Fußballverband angegriffen und als "böse" dargestellt wurde. Warum? Weil die türkischen Talentscouts - aus der Türkei - die Deutsch-Türkischen Talente abwerben. "Moralisch sehr fragwürdig", wie es aus dem Off zu hören ist. Das hat mich dann nachdenklich gemacht. So etwas bezeichnen die als MORALISCH fragwürdig? Dies Bedarf einer Erklärung. Sie blieb jedoch aus.
Was hat das denn mit Moral zu tun? Fußball ist Sport, ein Geschäft, in dem es um Milliarden geht, für Spieler ein Beruf und was weiß ich. Aber mit Moral hat das doch nichts zu tun! Bierhoff war von dem Spieler ÖÜ, der bis zur U19 (oder U17, U21 nicht so wichtig) bei den Deutschen spielte, sich aber dann für die Türkei abwerben ließ, auch ganz enttäuscht. Da steckt man Geld in den Nachwuchs und dann so was...Kein bißchen mit der Heimat verbunden, geht ein Deutsch-Türke einfach so in die Türkei um dort Fußball zu spielen, nein, nein, nein. Moralisch sehr fragwürdig.


Was mich auch immer wieder fasziniert, wie schnell Staatsbürgerschaften Sportlern zugeschoben werden. Gestern Brasilianer, heute Kroatischer Fußballnationalspieler. Amerikaner, die für die deutsche Basketballnationalmannschaft spielen, aber keine Wort Deutsch sprechen. Da spricht dann aber niemand von verfehlter Integration.


Bin ich jetzt eigentlich eine Deutsch-Serbin? Bosnische-Serbin? Deutsch-Bosnische-Serbin? Serbisch-Deutsche-Bosnierin? So viele Möglichkeiten!