Donnerstag, 22. November 2012

Shades of Prüderie



Natürlich liest zurzeit fast jede Frau auf diesem Planeten den als Sado-Maso getarnten Schundroman „Shades of Grey“. Dank Kindle und Co ist das Lesen dieses Buches sehr diskret. Niemand sieht was man liest, dass man der Protagonistin mitleidet und Herrn Grey am liebsten umarmen würde und sagen „alles wird gut“.

Letztens brachte mich meine Sitznachbarin in der Bahn zum Schmunzeln.
Die Dame besaß kein Kindle und anscheinend war ihr das Buch, das sie las peinlich. Warum sollte man sonst unauffällig auffällig ein Buch mit weißem Papier einwickeln, damit niemand den Buchdeckel sieht. Zudem wurden die Seiten so eng zusammengehalten, damit der Sitznachbar kein Wort („seine Augen funkelten undurchsichtig“) erhaschen konnte.

Gerade weil das Buch so weiß funkelte, fühlte ich mich herausgefordert herauszufinden, um welches geheimnisvolle Buch es sich handelte und war überrascht über die Scham meiner Sitznachbarin, als ich sah, dass es doch nur „Die Schatten des Grauen“ war und sehr enttäuscht (als ich sah, dass es doch nur "Shades of Grey" war.)

Wieso wurde der Titel des Buches nicht ins Deutsche übersetzt? Dann hätte man es noch zusätzlich als Psycho-Horror-Story mit nicht vorhandenen BDMS-Elementen vermarkten können.

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