Dienstag, 13. August 2013

Erzählen Sie mir etwas über Ihre Schwächen

Meine Schwäche ist, dass ich auf solche Fragen extrem genervt reagiere - Der ganz normal Bewerbungswahnsinn Part I

Wo anfangen?
Ich weiß es nicht.
Für Bewerbungsgespräche und Lebenslauf wird einem immer geraten chronologisch sich von dem jüngsten/aktuellsten Datum nach hinten durchzuarbeiten. Also "Letztes Jahr habe ich das und das gemacht, davor dass und vor fünf Jahren habe ich mein Studium abgeschlossen..."
Natürlich soll man auch nur die Tätigkeiten nennen, die einen für die ausgeschriebene Stelle qualifizieren und nicht zu viel labern. 

Aber ich komme vom Thema ab.

Fange ich jetzt bei meinen letzten vier Monaten Weiterbildung an (Maßnahme soll man nicht sagen, klingt zu negativ, auch wenn die Arbeitsagentur permanent von Maßnahmen spricht und schreibt) und meinen parallel dazu verlaufenden Vorstellungsgesprächen? Oder fange ich ab dem Zeitpunkt an, seit dem ich mal wieder auf Jobsuche bin?

Ich fange jetzt einfach mal ganz hinten an


Als erste Faustregel gilt auch: "Fragt 20 Menschen nach Tipps/Meinungen zu Bewerbungen und ihr werdet 20 unterSCHLIEDLICHSTE Tipps kriegen."

Auf einmal wird jeder zum Experten und Hobbypsychologen. 
Wo der eine sagt "Sag/schreib das auf jeden Fall", packt der andere sich an den Kopf und schreit "Neeeeiiiin, oh mein Gott, total unprofessionell, das hast du nicht wirklich gesagt?!"
Beispiel: Ich wurde mal wieder nach Stärken/Schwächen gefragt. 
Sehr beliebt sind diese Fragen bei öffentlichen Institutionen. Man sitzt vor mindesten von Personen (nach oben hin gibt es keine Grenzen), alle schreiben fleißig in ihrem Protokollen mit. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass ab einem gewissen Zeitpunkt auch keiner mehr zuhörte.

Also schwächen. Ich sagte: "Ich bin ein ehrlicher Mensch und wenn man mich nach meiner Meinung fragt, sage ich auch diese. Wenn ich in einem neuen Umfeld bin, muss ich mich erst daran gewöhnen, so dass ich anfangs eher ruhig und zurückhaltend bin. Manche Menschen interpretieren das als schüchtern, aber das bin ich nicht. Ich bin dann einfach nur ruhig".
Zustimmendes Nicken, lächeln. Ich dachte "Boar, geile Antwort".
Als ich dies dann im Freundes und Bekanntenkreis erzählte kamen die oben genannten Reaktionen.

Von "Ja super Antwort du hast dich nicht verstellt"...bis "Jetzt denken die, du seist total aufmüpfig und würdest ungefragt, überall deinen Senf hinzugeben und jedem auf der Nase rumtanzen".
Ja was denn jetzt?
Ob es jetzt eine gute oder schlechte Antwort war, weiß ich nicht. Ich bekam eine Absage und Feedback gab es auch nicht.

Aber was antwortet man nun auf diese Stärken/Schwächen Fragen?

Ich hoffe einfach immer, dass sie nicht kommen, weil ich sie für totalen Käse halte.
Die Antwort in so einer Stresssituation, muss nicht viel mit dem Alltag zu tun haben.
Manchmal laufen Dinge super und man ist gut drauf. Manchmal laufen Dinge schlecht und man wird unerträglich.

Generell sollte man sich Gedanken über solche potenziellen Fragen machen.
Eine universale Antwort gibt es leider nicht. Am Ende kommt es immer auf die jeweilige Gesprächssituation und das Unternehmen an.
Ich habe mir aber sagen lassen, dass Antworten wie "Ich mute mir zu viel zu, weil ich zu perfektionistisch bin und das ist meine Schwäche, außerdem kann ich bei Schokolade nicht nein sagen, ausgelutscht seien."

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