Meine
Schwäche ist, dass ich auf solche Fragen extrem genervt reagiere - Der ganz
normal Bewerbungswahnsinn Part I
Wo anfangen?
Ich weiß es nicht.
Für Bewerbungsgespräche und
Lebenslauf wird einem immer geraten chronologisch sich von dem
jüngsten/aktuellsten Datum nach hinten durchzuarbeiten. Also "Letztes Jahr
habe ich das und das gemacht, davor dass und vor fünf Jahren habe ich mein
Studium abgeschlossen..."
Natürlich soll man auch nur
die Tätigkeiten nennen, die einen für die ausgeschriebene Stelle qualifizieren
und nicht zu viel labern.
Aber ich komme vom Thema ab.
Fange ich jetzt bei meinen
letzten vier Monaten Weiterbildung an (Maßnahme soll man nicht sagen, klingt zu
negativ, auch wenn die Arbeitsagentur permanent von Maßnahmen spricht und
schreibt) und meinen parallel dazu verlaufenden Vorstellungsgesprächen? Oder
fange ich ab dem Zeitpunkt an, seit dem ich mal wieder auf Jobsuche bin?
Ich fange jetzt einfach mal ganz hinten an
Als erste Faustregel gilt auch: "Fragt 20 Menschen nach Tipps/Meinungen zu
Bewerbungen und ihr werdet 20 unterSCHLIEDLICHSTE Tipps kriegen."
Auf einmal wird jeder zum
Experten und Hobbypsychologen.
Wo der eine sagt
"Sag/schreib das auf jeden Fall", packt der andere sich an den Kopf
und schreit "Neeeeiiiin, oh mein Gott, total unprofessionell, das hast du
nicht wirklich gesagt?!"
Beispiel: Ich wurde mal
wieder nach Stärken/Schwächen gefragt.
Sehr beliebt sind diese
Fragen bei öffentlichen Institutionen. Man sitzt vor mindesten von Personen
(nach oben hin gibt es keine Grenzen), alle schreiben fleißig in ihrem
Protokollen mit. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass ab einem gewissen
Zeitpunkt auch keiner mehr zuhörte.
Also schwächen. Ich sagte:
"Ich bin ein ehrlicher Mensch und wenn man mich nach meiner Meinung fragt,
sage ich auch diese. Wenn ich in einem neuen Umfeld bin, muss ich mich erst
daran gewöhnen, so dass ich anfangs eher ruhig und zurückhaltend bin. Manche
Menschen interpretieren das als schüchtern, aber das bin ich nicht. Ich bin
dann einfach nur ruhig".
Zustimmendes Nicken, lächeln.
Ich dachte "Boar, geile Antwort".
Als ich dies dann im Freundes
und Bekanntenkreis erzählte kamen die oben genannten Reaktionen.
Von "Ja super Antwort du
hast dich nicht verstellt"...bis "Jetzt denken die, du seist total
aufmüpfig und würdest ungefragt, überall deinen Senf hinzugeben und jedem auf
der Nase rumtanzen".
Ja was denn jetzt?
Ob es jetzt eine gute oder
schlechte Antwort war, weiß ich nicht. Ich bekam eine Absage und Feedback gab
es auch nicht.
Aber was antwortet man nun auf diese Stärken/Schwächen Fragen?
Ich hoffe einfach immer, dass
sie nicht kommen, weil ich sie für totalen Käse halte.
Die Antwort in so einer
Stresssituation, muss nicht viel mit dem Alltag zu tun haben.
Manchmal laufen Dinge super
und man ist gut drauf. Manchmal laufen Dinge schlecht und man wird
unerträglich.
Generell sollte man sich
Gedanken über solche potenziellen Fragen machen.
Eine universale Antwort gibt
es leider nicht. Am Ende kommt es immer auf die jeweilige Gesprächssituation
und das Unternehmen an.
Ich habe mir aber sagen
lassen, dass Antworten wie "Ich mute mir zu viel zu, weil ich zu
perfektionistisch bin und das ist meine Schwäche, außerdem kann ich bei
Schokolade nicht nein sagen, ausgelutscht seien."
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